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Bridge
Bridge – ein Kartenspiel für Könner
Das Kartenspiel Bridge zählt zu den bekanntesten klassischen Gesellschaftsspielen der Welt. Bridge ist ein englisches Wort und bedeutet Brücke, was sich vermutlich darauf bezieht, dass bei Bridge zusammen mit einem Partner gespielt wird. Tatsächlich hat das Spiel seine Wurzeln in England – eine erste Erwähnung des Bridge-Vorläufers Whist findet sich bereits im 16. Jahrhundert. Heute ist Bridge vor allem in den USA, Frankreich und den Niederlanden populär.
Das besondere an Bridge ist, dass neben einem klugen taktischen Spiel auch Psychologie und Menschenkenntnis gefragt sind. Bridge ist fast wie ein Rätsel mit Karten – viel wichtiger als ein gutes Blatt ist eine strategisch raffinierte Spielweise. Gerade bei Turnieren ist der Glücksfaktor fast komplett ausgeschaltet, sodass Bridge vom Internationalen Olympischen Komitee offiziell als Sportart anerkannt ist.
Die Spielregeln von Bridge
Bridge wird zu viert mit 52 Karten gespielt, wobei ein französisches Blatt ohne Joker verwendet wird. Die vier Farben heißen Pik, Coeur (für Herz), Karo und Treff (für Kreuz). Pik und Coeur werden Ober- bzw. Edelfarben genannt, Karo und Treff sind Unterfarben. Die Reihenfolge der Karten geht vom Ass, das den höchsten Wert hat, bis hinunter zur Zwei, die am wenigsten wert ist.
Zu Beginn des Spiels erhält jeder Spieler 13 Karten. Jeweils zwei Spieler, die sich traditionell gegenübersitzen, bilden ein Team. Vorab gibt es einen Bietprozess (Reizung), in dem jedes Paar möglichst exakt schätzen muss, wie viele Stiche es voraussichtlich zusammen erzielen wird. Die Herausforderung liegt hierbei darin, dass man zwar seinen Partner, nicht aber dessen Karten kennt. Daher muss man nach einem bestimmten System bieten, auf das man sich vor dem Spiel geeinigt hat und das den Gegnern auf Wunsch offen gelegt werden muss. Das Paar, das mehr Stiche bietet, versucht im anschließenden Spiel, die Stichzahl tatsächlich zu erreichen, während das andere Paar sich bemüht, dies zu verhindern. Dabei herrscht Farbzwang. Am Ende einer jeden Partie wird die Anzahl der gewonnenen Stiche ausgewertet und nach einem speziellen Scoring-System abgerechnet.
Skat, Rommé, Doppelkopf und Spades, denen Bridge vom Spielprinzip her nicht unähnlich ist, wird auch Bridge professionell in Turnieren gespielt. Um an einem Turnier teilzunehmen, ist die Mitgliedschaft in einem Bridge-Club Voraussetzung. Davon gibt es in Deutschland inzwischen über 450, die dem Deutschen Bridge-Verband angeschlossen sind. Der DBV organisiert nicht nur Meisterschaften, sondern sogar einen geregelten Ligabetrieb mit einer 1. und einer 2. Bundesliga sowie Bezirks- und Regionalligen.